Aerosole

Aerosole sind feste oder flüssige Partikel, die sich mit einem Gas (wie z.B. Luft) vermischen. Aerosolpartikel haben in der Regel einen Durchmesser von einem Nanometer (nm) bis zu mehreren Mikrometern (µm) und können, gerade wenn sie ausgeatmet werden, Bakterien oder Viren enthalten. Die Last an möglichen Krankheitserregern wächst mit dem Ausmaß des Partikels. So sind größere Partikel potentiell infektiöser. Um eine Krankheitsübertragung zu vermeiden, empfiehlt sich das Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung. Auf diese Weise wird verhindert, dass große Partikel in die Luft gelangen. Auch ein Abstand von 1,5 Metern kann bei der Verminderung des Infektionsrisikos helfen.
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AHA+L+A-Formel

Die 2020 in Deutschland eingeführte Regel AHA+L+A vereint verschiedene Schutzmaßnahmen, die das Ansteckungsrisiko mit dem Coronavirus SARS-CoV-2 minimieren. AHA steht dabei für Abstand halten (mindestens 1,50 Meter zu anderen Personen), Hygieneregeln beachten (wie gründliches Händewaschen und Desinfizieren) sowie Alltagsmaske tragen (vor allem in Innenräumen). Ergänzt wird die Regel zum einen durch Lüften in regelmäßigen Abständen, um einer Infektion über Aerosole in der Luft vorzubeugen, und zum anderen durch die Corona-Warn-App, um Kontakte mit infizierten Personen nachzuverfolgen.

antiseptisch

Antiseptische Wirkstoffe reduzieren die Zahl infektiöser Keime an lebenden Geweben. Antiseptisch wirkende Mittel (Antiseptika), wie z. B. Jod, kommen vor allem bei der Versorgung frischer Wunden in Einsatz. Alle Maßnahmen, die auf die Verminderung von Krankheitskeimen ausgerichtet sind, werden unter dem Begriff Antisepsis zusammengefasst. Dieser ist abzugrenzen vom Konzept der Asepsis, das einen Zustand der vollständigen Keimfreiheit abzielt.

Arbeitshygiene

Die Arbeitshygiene identifiziert und überwacht potenzielle Belastungen in der Arbeitsumgebung, die die Gesundheit, das Wohlbefinden und die Leistungsfähigkeit der Beschäftigten beeinträchtigen können. Dazu gehören u. a. physikalische (Lärm, Staub), biologische (Bakterien) und chemische Einflüsse (Luftqualität). Auf Grundlage von Gefährdungsbeurteilungen und -analysen entwickelt sie geeignete Schutzmaßnahmen, z. B. das Tragen von persönlicher Schutzausrüstung, um die Verbreitung von Krankheitserregern und die Verschleppung gefährlicher Substanzen am Arbeitsplatz zu verhindern.
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aseptisch

Aseptisch bedeutet, dass bei einer Erkrankung oder Arbeitstechnik Keimfreiheit besteht. Das Gegenteil von aseptisch ist septisch („nicht keimfrei“). Vor allem im Umgang mit u. a. Spritzen, Kanülen, sterilen Instrumenten oder beim Verbandwechsel ist aseptisches Arbeiten erforderlich. Zu den wichtigsten Grundlagen gehören hierbei eine hygienische Händedesinfektion vor der jeweiligen Tätigkeit, eine sterile Arbeitsbekleidung und -umgebung sowie die sichere und kontaminationsfreie Entsorgung des verwendeten Materials.

bakterizid

Substanzen (Bakterizide) wie Antibiotika, Desinfektionsmittel oder Antiseptika, die alle vegetativen Bakterien abtöten, gelten als bakterizid. Die Krankheitserreger müssen dabei zu mindestens 99 % innerhalb von vier Stunden nach Anwendung vernichtet werden. Bakterizide sind u. a. gegen die Erreger Meningokokken, Salmonellen oder Mycobacterium tuberculosis wirksam. Im Gegensatz zur bakteriziden Wirkung steht die bakteriostatische. Sie unterscheidet sich insofern, dass sie lediglich das Wachstum der Bakterien hemmt.
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behüllte / unbehüllte Viren

Viren können mit oder ohne Hülle auftreten. Besonders bei der Desinfektion ist dies von Bedeutung, da behüllte Viren leichter zu desinfizieren sind als unbehüllte. Zur ersten Gruppe zählen u. a. Influenza- und Coronaviren. Bekannte Vertreter der unbehüllten Viren sind Noroviren, Enteroviren oder Parvoviren. Das Robert Koch-Institut (RKI) definiert die folgenden Wirkungsbereiche von Desinfektionsmitteln: „begrenzt viruzid“ (wirksam gegen behüllte Viren), „viruzid“ (wirksam gegen behüllte und unbehüllte Viren) und „begrenzt viruzid PLUS“ (wirksam gegen behüllte Viren sowie Adeno-, Noro- und Rotaviren).

Betriebshygiene

Zur Betriebshygiene zählen alle Maßnahmen zum Sauberhalten von Arbeitsräumen und -geräten, um die Verbreitung von Keimen zu vermeiden. Sie ist vor allem an den Orten relevant, an denen mit Lebensmitteln umgegangen wird. Zu den wichtigsten Maßnahmen gehören u. a. die Reinigung und Desinfektion von Räumen und Gegenständen, das Tragen geeigneter und sauberer Arbeitskleidung, die Einhaltung der Kühlkette und die Lagerung von Abfällen in getrennten Räumen. Eine unzureichende Betriebshygiene kann zur Verunreinigung von Lebensmitteln und somit zur Verbreitung von Krankheiten (z. B. Salmonellen) führen.
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Biozide

Biozide sind Produkte und Substanzen, die schädliche Organismen bekämpfen und zur Hygiene von Menschen und Tieren beitragen. Sie kommen im Alltag u. a. als antibakterielle Putz- und Desinfektionsmittel, Mückenspray, Ameisengift oder Rattenbekämpfungsmittel zum Einsatz. Bei unsachgemäßer Verwendung können sie ein Risiko für Umwelt und Gesundheit darstellen. Aus diesem Grund müssen Biozid-Produkte vor ihrer Markteinführung durch die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) zugelassen werden.
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CE-Kennzeichnung

Das Kürzel CE steht für „Conformité Européenne“, also für europäische Konformität. Ziel der CE-Kennzeichnung ist es, zu versichern, dass die grundlegenden Sicherheitsanforderungen der anzuwendenden EU-Vorschriften eingehalten werden. So wird den Behörden und Kunden die Sicherheit und Qualität des Produktes garantiert. Zudem erhalten Produkte mit dem CE-Zeichen einfacheren Zugang zum europäischen Markt. Die TÜV SÜD AG schreibt auf ihrer Website: „Es handelt sich also nicht um ein Gütesiegel oder Qualitätszeichen, sondern - salopp ausgedrückt - um den „Reisepass“ für europäische Produkte“.

Compliance

Compliance bezeichnet das Ausmaß, in dem Richtlinien und Regeln zur Händehygiene in Einrichtungen des Gesundheitswesens eingehalten werden. Der genaueste Weg, um die Compliance zu bestimmen, ist die direkte Beobachtung des Hygieneverhaltens der Mitarbeitenden. Zu den beeinflussenden Faktoren zählen u. a. die individuelle Einsicht des Personals in die Notwendigkeit der Händehygiene, strukturelle Vorbedingungen der Institution sowie die Übereinstimmung mit gesellschaftlichen Vorstellungen. Bei unzureichender Compliance kann die Umsetzung von Interventionsprogrammen dazu beitragen, die Händedesinfektion zu verbessern.

Dekontamination

Die Dekontamination beschreibt den Vorgang, gefährliche Substanzen von Oberflächen (Kontamination/Verunreinigung) zu entfernen, um die gesundheitliche Gefährdung eines Organismus oder Gegenstandes zu verhindern. Ihr Erfolg hängt dabei von unterschiedlichen Faktoren ab, wie etwa von der Art der Substanz, der Einwirkungsdauer und der Beschaffenheit der zu dekontaminierenden Oberfläche. In biologischen Gefahrenlagen, z. B. bei einer Pandemie oder einem Laborunfall, ist eine Dekontamination u. a. notwendig, um eine weitere Ausbreitung der Infektion zu verhindern sowie alle betroffenen Personen zu schützen.

Desinfektion

Desinfektion bezeichnet eine Hygienemaßnahme zur gezielten Abtötung oder Reduzierung von Krankheitserregern, um Infektionen zu vermeiden. Desinfiziert werden unter anderem Oberflächen, Haut und Hände, Wasser oder Luft. Dabei unterscheidet man grundlegend zwischen physikalischen und chemischen Desinfektionsverfahren. Bei ersteren werden Hitze, Filterverfahren oder Strahlung eingesetzt. Die chemischen Verfahren basieren auf Chemikalien, die eine keimschädigende Wirkung erzielen. Chemische Desinfektionsmittel werden bei Materialien verwendet, für die physikalische Methoden ungeeignet sind.
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Desinfektionsmittel

Desinfektionsmittel sind chemische Substanzen, die durch das Abtöten von Mikroorganismen verhindern, dass eine Infektion durch diese hervorgerufen wird. Sie sind u. a. als Sprays, Gele, Seifen und Lösungen verfügbar, die zur Desinfektion von Haut und Händen sowie von Oberflächen, Gegenständen, Medizinprodukten und Wäsche dienen. Verfahren zur Desinfektion lassen sich zwischen physikalischen, chemisch-thermischen und chemischen Verfahren unterscheiden.
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ECO Label

Produkte, die mit einem ECO Label oder Umweltzeichen gekennzeichnet sind, haben geringere Auswirkungen auf die Umwelt als vergleichbare. Derartige Labels sollen es Verbraucherinnen und Verbrauchern erleichtern, umweltfreundliche Produkte schnell zu identifizieren und ihr Konsumverhalten damit zu verändern. Die Zertifizierung besteht auf freiwilliger Basis und findet weltweit Anwendung. Eines der verbreitetsten Umweltzeichen ist das EU Ecolabel der Europäischen Kommission, das für 34 verschiedene Produktgruppen verfügbar ist.

Epidemie

Das zeitlich und örtlich begrenzte Auftreten von einer hohen Zahl von Krankheitsfällen wird als Epidemie bezeichnet. In den meisten Fällen gelten Infektionskrankheiten als Auslöser. Unterschieden wird zwischen Tardiv- und Explosivepidemien: In der ersten Form steigen die Erkrankungszahlen nur langsam an, während sie bei letzterer sehr rasch ansteigen. Vorbeugungsmaßnahmen wie Hygiene und Quarantäne können dabei helfen, die Entwicklung einer Epidemie zu dämpfen. Verbreitet sich der Krankheitserreger über weitere Länder und Kontinente, entsteht eine Pandemie.

Flächendesinfektion

Die Flächendesinfektion ist eine Maßnahme, um die Keimkonzentration auf Flächen stark zu reduzieren, sodass von der desinfizierten Oberfläche keine Infektionsgefahr mehr ausgeht. Ihr Anwendungsbereich umfasst Risikobereiche, wie z. B. Krankenhäuser oder die Lebensmittelindustrie. Man unterscheidet zwischen routinemäßiger und gezielter Flächendesinfektion. Erstere erfolgt auf Flächen, von denen eine Kontamination auch ohne eindeutigen Hinweis angenommen wird. Eine gezielte Desinfektion findet dagegen bei erkennbar kontaminierten Flächen, Schlussdesinfektionen und Ausbruchssituationen sowie beim Auftreten spezieller Erreger statt.
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FSC®-zertifiziert

Das FSC®-Zertifikat des Forest Stewardship Council (FSC) gewährleistet, dass in unterschiedlichen Produkten verwendetes Holz aus nachhaltiger und umweltgerechter Waldbewirtschaftung stammt. Ebenso wie das PEFC setzt sich das FSC für eine verantwortungsvollere Waldwirtschaft ein. Damit ein Endprodukt mit dem FSC-Siegel ausgezeichnet wird, müssen alle Produktionsschritte nach FSC-Standards zertifiziert sein. Die Überprüfung der Unternehmen erfolgt jährlich vor Ort durch akkreditierte und unabhängige Zertifizierungsfirmen.

Fünf Momente der Händehygiene

Die "5 Momente der Händehygiene", auch bekannt als die 5 Indikationen der Händedesinfektion, beschreiben ein Modell der Weltgesundheitsorganisation (WHO), das folgende Situationen für die Notwendigkeit einer Händedesinfektion definiert: Vor dem Patientenkontakt, vor aseptischen Tätigkeiten, nach dem Kontakt mit potentiell infektiösem Material, nach dem Patientenkontakt und nach dem Kontakt mit der direkten Patientenumgebung. Ziel des Modells, dessen Anwendungsbereich alle Bereiche des Gesundheitswesens umfasst, ist die Verringerung des Übertragungsrisikos von pathogenen Erregern.

HACCP-Konzept

Das HACCP-Konzept (Hazard Analysis Critical Control Point; deutsch: Risiko-Analyse kritischer Kontrollpunkte) dient der Eigenkontrolle von Lebensmittelbetrieben, um Hygienevorschriften einzuhalten und die Sicherheit von Lebensmitteln nachzuweisen. Jeder Unternehmer aus der Branche muss ein solches Konzept vorweisen können. Darin enthalten sind eine Gefahrenanalyse und die Überprüfung kritischer Punkte in allen Schritten der Nahrungsmittelindustrie: Von der Zubereitung über die Lagerung und den Transport bis hin zum Vertrieb. Gesundheitsgefahren sollen somit frühzeitig identifiziert und vermieden werden. Damit alle Mitarbeiter nach dem HACCP-Konzept arbeiten, ist eine regelmäßige Schulung notwendig.
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Händedesinfektion

Die Händedesinfektion ist eine Hygienemaßnahme, die dazu dient, die Zahl von Krankheitserregern auf der Haut der Hände mithilfe von Desinfektionsmitteln soweit zu reduzieren, das von ihnen keine Infektionsgefahr mehr ausgehen kann. Es handelt sich hierbei um eine gezielte Inaktivierung von Krankheitserregern. Vor allem an Orten mit einem hohen Infektionsrisiko, wie etwa medizinische Einrichtungen oder Großküchen, ist eine regelmäßige Händedesinfektion sinnvoll, da sie etwa 100 x wirksamer als die Reinigung der Hände ist. Händewaschen allein stellt demnach keine ausreichende Maßnahme zur Keimreduktion dar.
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Hygiene

Hygiene bezeichnet die Lehre von der Prävention von Krankheiten sowie der Erhaltung und Förderung der Gesundheit. Ihr Ziel ist es, die Leistungsfähigkeit und das Wohlbefinden von einzelnen Menschen und der Gesellschaft zu verbessern. Sie umfasst vorbeugende Maßnahmen, z. B. Händewaschen oder Desinfizieren, um die Verbreitung von Infektionskrankheiten zu verhindern. Besonders, um Gefahren wie Pandemien oder der Zunahme multiresistenter Keime entgegenzuwirken, sind spezielle Hygienemaßnahmen vor allem an Orten mit großer Übertragungsgefahr, beispielsweise Kliniken und Pflegeeinrichtungen, notwendig.
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Hygieneplan

Nach § 36 Abs. 1 des Infektionsschutzgesetzes sind alle Einrichtungen des Gesundheitswesens dazu verpflichtet, einen eigenen Hygieneplan zu erstellen. Dieses Dokument enthält präventive Anweisungen zur Einhaltung der Hygienestandards, hier sind alle innerbetrieblichen Verfahrensweisen zur Infektionshygiene schriftlich festzuhalten. Zu den Inhalten zählen u. a. Regelungen zur Händehygiene, Desinfektion, Sterilisation, Flächenreinigung und Abfallentsorgung sowie persönliche Schutzmaßnahmen. Alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter müssen in Schulungen regelmäßig über die Inhalte des Hygieneplans aufgeklärt werden.

Immunität

Immunität bedeutet die Unempfindlichkeit des Körpers gegenüber Krankheitserregern, z. B. Viren und Bakterien. Sie kommt zustande, wenn ein Organismus über ausreichende Abwehrmechanismen verfügt. Eine Immunität kann u. a. durch eine überstandene Infektionskrankheit oder eine Schutzimpfung erworben werden. Darüber hinaus verfügt der menschliche Körper über ein „angeborenes Immunsystem“: Dieses ist von Geburt an aktiv und dient dazu, eine große Zahl von Keimen und Krankheitserregern frühzeitig zu erkennen und abzuwehren.

Infektion

Eine Infektion beschreibt das Eindringen, Haftenbleiben und die Vermehrung von Krankheitserregern im menschlichen Körper, sprich, wenn sich eine Person mit einem Krankheitserreger angesteckt hat. Die häufigsten Erregerarten sind Mikroorganismen wie Viren, Pilze, Bakterien und Parasiten. Ihre Übertragung erfolgt auf unterschiedlichen Wegen, wie beispielsweise über direkten Kontakt mit anderen Menschen oder indirekt über kontaminierte Gegenstände oder Lebensmittel. Infektionen verlaufen asymptomatisch (ohne Krankheitsanzeichen) oder symptomatisch, Infizierte können jedoch auch ohne Symptome ansteckend sein. In welchem Ausmaß sich eine Infektion mit Symptomen bemerkbar macht, hängt von den pathogenen Eigenschaften ab. Händewaschen und Desinfektion gehören zu den wichtigsten Schutzmaßnahmen, um Infektionskrankheiten vorzubeugen.

Influenza

Die Influenza (Grippe) ist eine akute, durch Viren verursachte Infektionskrankheit der Atemwege, oft begleitet von Beschwerden wie Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen oder Reizhusten. Influenzaviren verbreiten sich durch Tröpfcheninfektion beim Husten, Sprechen oder Niesen, werden jedoch auch über die Hände oder verunreinigte Gegenstände übertragen. Nicht nur die jährliche Grippeimpfung, sondern auch eine gründliche Händehygiene können vor einer Ansteckung schützen. Influenzaviren sind weltweit verbreitet und besonders anfällig für Mutationen. In Deutschland treten Grippewellen vor allem in den Wintermonaten häufig auf.

ISEGA-Zertifizierung

Die ISEGA-Zertifizierung ist eine lebensmittelrechtliche Unbedenklichkeitserklärung, die vom Prüf- und Zertifizierungsinstitut ISEGA für Produkte für den lebensmittelnahen Bereich vergeben wird, z. B. Papier, Kunststoffe oder Chemikalien. Die Prüfungen der ISEGA schließen sowohl nationale als auch internationale Vorgaben und Normen ein, u. a. die Verordnung (EG) Nr. 1935/2004, Artikel 3 und das Lebensmittel- und Futtermittelgesetzbuch (LFGB). Die Zertifikate werden mit einer Laufzeit von zwei Jahren ausgestellt. Eine Verlängerung ist nach erneuter Bewertung möglich.

Kontamination / Kreuzkontamination

Der Begriff Kontamination bezeichnet eine Verunreinigung von u. a. Substraten, Nahrungsmitteln, Gegenständen, Räumen, Luft, Wasser und Böden durch schädliche Stoffe. Dazu zählen Mikroorganismen, radioaktive Stoffe oder Gifte. Eine Kreuzkontamination entsteht bspw. in der Lebensmittelbranche, wenn Keime von einem Lebensmittel auf ein anderes übertragen werden. Dies kann entweder durch direkten Kontakt oder indirekten, z. B. über Hände und Arbeitsflächen, geschehen.

levurozid

Ist ein Desinfektionsmittel als levurozid deklariert, gilt es als wirksam gegen Hefepilze (Sprosspilze). Diese Art von Pilzen ist beispielsweise im Darm zu finden und kann Infektionen verursachen, wie etwa der Candida albicans. Desinfektionsmittel, die zertifiziert und in der VAH-Liste aufgeführt sind, sind immer gleichermaßen bakterizid (Bakterien abtötend) und levurozid. Substanzen, die gegen alle Pilze und ihre Sporen wirken, tragen die Bezeichnung fungizid.

Mikroorganismen

Die Gesamtheit der Organismen, die nicht mit bloßem Auge erkennbar sind und aus einzelnen Zellen oder Zellaggregaten bestehen, werden als Mikroorganismen bezeichnet. Zu ihnen zählen unter anderem Viren, Bakterien, Pilze oder Protozoen (Einzeller). Sie sind fast überall in der Natur verbreitet: Im Boden, in der Luft, im Wasser oder in lebenden und toten Organismen. Unterteilt wird in pathogene (krankheitserregende) und apathogene (nicht krankheitserregende) Mikroorganismen. Die Mehrheit gehört zu der ersten Gruppe. Wenn apathogene Mikroorganismen eine Krankheit verursachen, wird dieser Vorgang als Infektion bezeichnet. Gelangen sie auf Lebensmittel oder Gegenstände, entsteht eine sogenannte Kontamination.
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Multiresistente Erreger

Als multiresistente Erreger, kurz MRE, sind Bakterien bekannt, die unempfindlich gegenüber Antibiotika oder Medikamente sind. Sie treten vor allem in Krankenhäusern oder Pflegeheimen auf. Für Menschen mit einem guten Immunsystem sind multiresistente Erreger meist harmlos. Zu den Faktoren, die das Infektionsrisiko erhöhen, gehören unter anderem eine Antibiotikaeinnahme oder ein Klinikaufenthalt innerhalb der letzten sechs Monate oder bestimmte Erkrankungen, die das Abwehrsystem schwächen, zum Beispiel Hepatitis. In den letzten Jahren hat die Entwicklung und Verbreitung der resistenten Bakterien stetig zugenommen. Zu den wichtigsten MRE zählen Methicillin-resistente Staphylococcus aureus (MRSA), Vancomycin-resistente Enterokokken (VRE) und multiresistente gramnegative Stäbchen (MRGN).
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Nosokomiale Infektion

Als nosokomiale Infektionen werden Infektionen bezeichnet, die Patientinnen und Patienten in Krankenhäusern, Pflegeeinrichtungen oder anderen Gesundheitseinrichtungen erwerben. Ein besonders hohes Infektionsrisiko besteht dabei auf Intensivstationen. In den meisten Fällen sind nosokomiale Infektionen auf Bakterien zurückzuführen, aber auch Viren oder Pilze können Verursacher sein. Zu den wichtigsten Präventionsmaßnahmen zählt das Einhalten von Hygieneregeln, wie gründliches Händewaschen und Desinfizieren. Das Robert Koch-Institut (RKI) schätzt die Zahl der nosokomialen Infektionen in Deutschland auf 400.000 bis 600.000 pro Jahr.

Pandemie

Als Pandemie wird eine sich schnell verbreitende Krankheit mit einer überdurchschnittlich großen Zahl an Erkrankten bezeichnet. Im Vergleich zur Epidemie bleibt sie nicht nur regional begrenzt, sondern tritt global auf. Typische Beispiele für Pandemien sind die Spanische Grippe oder das Coronavirus. Schutzmaßnahmen wie Quarantäne und Hygiene können dabei helfen, die Verbreitung einer Krankheit aufzuhalten und eine weitere Ausbreitung zu verhindern.

PEFC-zertifiziert

Die PEFC-Zertifizierung des PEFC Council (Programme for the Endorsement of Forest Certification Schemes) garantiert bei Holz- und Papierprodukten, dass das verwendete Holz aus nachhaltig und gemäß strengen Standards bewirtschafteten Wäldern stammt. Die Zertifikate werden durch eine akkreditierte Zulassungsstelle vergeben, wenn besondere Anforderungen, u. a. an die Nachhaltigkeit und Umweltverträglichkeit der Waldbewirtschaftung, erfüllt sind. In Deutschland sind rund 65 Prozent (7 Mio. Hektar) der Waldflächen PEFC-zertifiziert (Stand 2022).

Personalhygiene

Die Personalhygiene umfasst alle persönlichen Maßnahmen zur Reinhaltung des Körpers und der Kleidung von Mitarbeitenden. Vor allem die richtige Händehygiene mit regelmäßiger Reinigung und ggf. Desinfektion ist unabdingbar, weil Hände die häufigste Übertragungsquelle von Krankheitserregern darstellen. Zur Personalhygiene zählen außerdem die allgemeine Körperhygiene, das Tragen von sauberer Arbeitskleidung, das Abdecken offener Wunden sowie das Vermeiden von Rauchen und Essen am Arbeitsplatz.
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SARS-CoV-2

SARS-CoV-2 ist ein Coronavirus, das sich seit Dezember 2019 weltweit ausgebreitet und eine globale Pandemie verursacht hat. Der Erreger wird hauptsächlich durch Tröpfcheninfektion, beispielsweise durch Husten oder Niesen, auf andere Menschen übertragen. Durch eine Ansteckung mit SARS-CoV-2 kommt es zur Infektionskrankheit COVID-19, die vor allem die Atemwege betrifft, aber auch andere Organe befallen kann. Zu den wichtigsten Schutzmaßnahmen gehören Impfungen und die AHA+L+A-Formel (Abstand halten, Hygieneregeln beachten, Alltagsmaske tragen, Lüften, Corona-Warn-App nutzen).

Sterilisation

Die Sterilisation ist ein Hygieneverfahren, das darauf abzielt, vollständige Keimfreiheit, vor allem bei Medizinprodukten und pharmazeutischen Zubereitungen, zu erreichen. Ein Objekt gilt als sterilisiert, wenn die Wahrscheinlichkeit eines Vorkommens von vermehrungsfähigen Organismen oder Viren kleiner oder gleich 10^-6 ist. Sterilisation kommt hauptsächlich in der Krankenhaushygiene zum Einsatz: Operationsinstrumente, -Kleidung oder parenteral verabreichte Arzneimittel müssen steril sein, damit die Gefahr einer Infektion verhindert wird.
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VAH-Liste

Die VAH-Liste enthält eine Auflistung von herstellerunabhängigen Desinfektionsmitteln mit belegter Wirksamkeit, die vom Verbund für Angewandte Hygiene (VAH) ausgewählt und zertifiziert wurden. Sie gilt als Standardreferenz für die Auswahl von Desinfektionsmitteln in medizinischen und anderen öffentlichen Einrichtungen. Gelistet sind Produkte für die Anwendungsbereiche Hände, Haut, Flächen, Instrumente und Wäsche, die nach wissenschaftlichen Erkenntnissen sowie von der Desinfektionsmittel-Kommission geprüft sind. Anwender und Anwenderinnen können die Liste online auf der Website der VAH abrufen.
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Vier-Felder-Test

Der sogenannte 4-Felder-Test ist ein standardisiertes Prüfverfahren für die bakterizide und levurozide Wirkung von Flächendesinfektionstüchern, die im medizinischen Anwendungsbereich zum Einsatz kommen. Hierzu zählen u. a. Krankenhäuser, medizinische Einrichtungen in Pflegeheimen und Schulen oder der Arbeitsplatz. Seit Juni 2015 liegt der 4-Felder-Test, der auch als VAH-Methode des Verbundes für Angewandte Hygiene (VAH) bekannt ist, als Europäische Norm EN16615 vor.

viruzid / begrenzt viruzid

Die Begriffe viruzid und begrenzt viruzid stellen zwei Wirkungsbereiche bei Händedesinfektionsmitteln dar. Während sich viruzide Desinfektionsmittel zum Inaktivieren von sowohl behüllten als auch unbehüllten Viren eignen, wirken begrenzt viruzide lediglich gegen die erste Kategorie. Zu den behüllten Viren gehören u. a. Hepatitis-, Influenza- oder Herpesviren. Diese gelten, im Gegensatz zu den unbehüllten (z. B. Ebolaviren), als relativ instabil und sind deshalb mit den gängigen Händedesinfektionsmitteln zu bekämpfen.
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