16. Dezember 2022

Ruhr-Universität Bochum und Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf veröffentlichen Studie

Seit Mai 2022 wurden in Deutschland und anderen Ländern außerhalb Afrikas Fälle von Affenpocken registriert. Mittlerweile hat die Weltgesundheitsorganisation WHO Affenpocken als internationales Gesundheitsrisiko eingestuft. Weil diese nicht nur durch Körperflüssigkeiten übertragen werden, sondern auch über kontaminierte Hände, kommt effektiver Handhygiene eine gewichtige Bedeutung zu.

Ein Forschungsteam der Virologien der Ruhr-Universität Bochum und der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf hat nun untersucht, ob sich das Virus durch zwei von der WHO empfohlene Desinfektionsmittel erfolgreich bekämpfen lässt. „Wir konnten zeigen, dass beide WHO-Desinfektionsmittel sowohl unverdünnt als auch sogar in bestimmten Verdünnungen die Viren ausreichend inaktivieren“, verkündet Eike Steinmann, Leiter der Abteilung für Molekulare und Medizinische Virologie der Ruhr-Universität Bochum. Die Studienergebnisse wurden in der Fachzeitschrift „Emerging Infectious Diseases“ vom 17. November 2022 veröffentlicht.

Für ihre Studie brachten die Forschenden die Viren mit je einer der empfohlenen WHO-Rezepturen sowie mit deren einzelnen Hauptbestandteilen Ethanol und Isopranol in Verbindung und ließen sie 30 Sekunden lang einwirken. Das erste verwendete Desinfektionsmittel besteht aus 80 Volumenprozent Ethanol, 1,45 Volumenprozent Glycerin und 0,125 Volumenprozent Wasserstoffperoxid. Im zweiten Produkt sind 75 Volumenprozent Isopropanol, 1,45 Volumenprozent Glycerin und 0,125 Volumenprozent Wasserstoffperoxid enthalten.

Die meisten handelsüblichen Desinfektionsmittel setzen sich ebenfalls aus diesen Inhaltsstoffen zusammen. Wichtig für die Bekämpfung von Pockenviren ist vor allem die Konzentration, die in der Regel auf der Verpackung angegeben ist. „Ab 40 bis 60 Volumenprozent Ethanol oder 40 Prozent Isopropanol sind die Desinfektionsmittel wirksam gegen Affenpocken“, erklärt die Erstautorin Toni Meister.

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