Verband möchte gegen Verweigerungshaltung aktiv werden
Der Spitzenverband Fachärzte Deutschlands (SpiFa) hat die Krankenkassen erneut zur ausreichenden Finanzierung von Hygienemaßnahmen in Arztpraxen aufgefordert. In den letzten Jahren seien die Kosten für die Aufbereitung medizinischer Geräte stark angestiegen und könnten durch die von den Krankenkassen gezahlten Honoraren nicht mehr gedeckt werden, erklärt der SpiFa in einer Mitteilung vom 20. Mai 2021. Ein Beispiel hierfür sei die Lupenlaryngoskopie (Kehlkopfuntersuchung mittels Endoskop), deren Desinfektion ein Vielfaches koste als der geförderte Leistungsbetrag.
„Die Kassen nutzen hier schamlos die selbstverständlich von den Ärztinnen und Ärzten ihrerseits erfüllten Verpflichtung zu notwendigen Hygienemaßnahmen aus und entziehen sich ihrerseits der ebenso selbstverständlich bestehenden Verpflichtung, die dafür notwendigen Finanzierung zu übernehmen“, kritisiert Lars Lindemann, Hauptgeschäftsführer des SpiFa.
Bereits seit Jahren erlebten sie diese Verweigerung der Krankenkassen, so Vorstandsmitglied Dr. Axel Schroeder. Der Verband wolle nun mit seinen PatientInnen über diese Thematik sprechen und sie dazu auffordern, „auf ihre jeweilige Kasse zuzugehen und sich eine Kostenübernahmeerklärung für die vor Benutzung notwendige hygienische Wiederaufarbeitung der medizinischen Geräte einzuholen“, so Schroeder.