Zum Thema Händehygiene bestehen dennoch Wissenslücken
Der Großteil der Bevölkerung bewertet Hygienemaßnahmen wie die AHA+L+A-Formel zur Eindämmung der Corona-Pandemie als wichtig, wie aus einer im September erschienenen Studie der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) hervorgeht. Allerdings bestehen laut den Ergebnissen noch Wissenslücken, zum Beispiel über die empfohlene Dauer und die entsprechenden Anlässe zum Händewaschen sowie über das „richtige“ Husten und Niesen.
In Bezug auf die Häufigkeit des Händewaschens gab fast jeder fünfte Befragte (18 Prozent) an, sich bis zu fünfmal am Tag die Hände zu waschen. Bei 40 Prozent beträgt die Häufigkeit sechs- bis zehnmal, bei 31 Prozent elf- bis zwanzigmal. Jeder zehnte Befragte wäscht sich häufiger als zwanzigmal die Hände. Zudem geben 31 Prozent der Bevölkerung an, im Alltag regelmäßig Händedesinfektionsmittel zu nutzen, bei 55 Prozent kommt es nur in bestimmten Situationen zum Einsatz. Überdurchschnittlich häufig wäscht und desinfiziert sich medizinisches Personal die Hände.
Die empfohlene Verhaltensweise, beim Husten oder Niesen ausreichend Abstand zu anderen Personen zu halten, setzen 64 Prozent der Befragten um. 45 Prozent husten oder niesen nach eigenen Angaben stets in die Ellenbeuge oder in den Ärmel. Etwa jeder zehnte Befragte (11 Prozent) hustet oder niest in die vorgehaltene Hand, was zum Schutz vor Infektionen weniger geeignet ist. 87 Prozent sind der Ansicht, dass der Verzicht auf Begrüßungsformeln mit Berührung Ansteckungen vermeiden kann. Für 90 Prozent stellt regelmäßiges Lüften eine geeignete Maßnahme dar, um die Zahl der Krankheitserreger in einem Raum zu verringern.
Die bundesweite Befragung „INFEKTIONSSCHUTZ – Einstellungen, Wissen und Verhalten von Erwachsenen und Eltern gegenüber Impfungen – Ergebnisse der Repräsentativbefragung 2021 zum Infektionsschutz“ enthält Daten von 5.007 Personen im Alter von 16 bis 85 Jahren und stammt aus dem Zeitraum von Juli bis September 2021. Ziel war es, die persönlichen Einstellungen, das Wissen und das Verhalten der Bevölkerung in Bezug auf Schutzimpfungen als präventive Maßnahme zur Vermeidung von Infektionen zu ermitteln. Ergänzend wurden Fragen zum Hygieneverhalten im Alltag und im Krankheitsfall gestellt, um mögliche Veränderungen im Zeitverlauf identifizieren zu können. Seit 2012 führt die BZgA regelmäßig Repräsentativbefragungen zum Thema Infektionsschutz durch.